Zum ersten Mal fand der "Tag X" zusammen mit zwei Jugendabteilungen statt. Die Jugendfeuerwehren Leutenbach und Nellmersbach verbrachten 24 Stunden gemeinsam am Leutenbacher Feuerwehrhaus.
Die Aktion drohte fast im Vorfeld zu scheitern, da unerwartet ein Teil der Fahrzeuge und Personal der FF Leutenbach nach Ungarn in die Partnergemeinde Dunabogdany zum Hochwassereinsatz fuhr. Glücklicherweise konnte das LF 10/6 der Abt. Weiler z. St. ausgeliehen werden. Als weitere Fahrzeuge standen uns ein LF 16, ein RW 1 und ein MTW zur Verfügung.
Pünktlich um 9 Uhr am Samstag morgen fanden sich die 23 Teilnehmer zum "Dienst" ein. Nach einer kurzen Begrüßung wurden die Plätze auf den Fahrzeugen zugeteilt. Die Jugendlichen hatten jetzt Gelegenheit sich mit ihrem Fahrzeug vertraut zu machen.
Das Aufbauen der Feldbetten war voll im Gange, als der Alarmgong zum ersten Mal ertönte. Die Brandmeldeanlage der Grund- und Werkrealschule hatte ausgelöst. Aufsteigender Rauch signalisierte schon bei der Anfahrt, dass es sich wohl um keinen Fehlalarm handeln wird. Mehrere Personen waren vermisst und das Feuer drohte auf ein angrenzendes Gebäudeteil überzugreifen. Der Einsatz forderte die Jungs und Mädels bis zur Mittagszeit. Zurück am Feuerwehrhaus wartete schon das Mittagessen. Die anstehende Ausbildungseinheit über gefährliche Stoffe und Güter wurde jedoch durch einen Flächenbrand in der Brucknerstraße etwas nach hinten geschoben.
Beim folgenden Einsatz konnte das neu erlangte Wissen gleich praktisch angewandt werden. Aus einem lecken Tank lief Heizöl in den Buchenbach. Der dreifache Brandschutz wurde sichergestellt, das Öl aufgefangen und umgepumpt sowie eine Ölsperre im Buchenbach errichtet.
Das Abendessen wurde am Grillplatz Dalmenhölzle eingenommen. Der eigentlich freie Abend wurde jedoch kurz nach der Rückkehr wieder von einem Einsatz unterbrochen: Zwischen Leutenbach und Nellmersbach brannte ein Gartenhaus. Mit 5 C-Rohren war das "richtige" Feuer schnell gelöscht. Um 23.30 Uhr war die Bettruhe vorgesehen. Trotz aller Strapazen wollte jedoch kaum jemand an Schlaf denken. Bis zum Tiefschlaf hätte es sowieso nicht gereicht: Ein Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person auf dem Feldweg zwischen Leutenbach und Weiler z. St. wurde um 00:15 Uhr gemeldet. An der Einsatzstelle war eine Puppe unter dem Rad eines Anhängers eingeklemmt. In windeseile war das Licht aufgebaut und der Brandschutz sichergestellt. Mit zwei hydraulischen Winden konnte der Anhänger weit genug angehoben werden um die Puppe zu befreien.
Nur langsam kehrte Ruhe im Feuerwehrhaus ein. Erst um 6.15 Uhr ertönte der Alarmgong wieder. Die Meldung "Verdächter Rauch in der Jahnstraße" stellte sich als Falschmeldung heraus. Bei der Rückkehr wartete schon das Frühstück. Die restliche Zeit bis 9 Uhr wurde für das große Aufräumen benötigt. (ha)
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