Leutenbach (heg).
Feuertaufe für die Jugendfeuerwehren der drei Abteilungen: Im DRK-Heim brennt's, vermutlich ein Kurzschluss. Aus dem Untergeschoss dringt weißer Rauch, der immer stärker wird. Eine Person wird vermisst, doch Rettung naht.
"Die Jugendfeuerwehrleute wollen heute wie die Großen zeigen, was sie können", erläutert Kommandant Georg Spinner Sinn und Zweck der Schauübung der Jugendfeuerwehr, die eine erkleckliche Zuschauertraube in den Spatzenhof lockt. Die Übung im Rahmen von "25 Jahre Jugendfeuerwehr" deckt die drei Bereiche Brandbekämpfung, Menschenrettung und Löschwasserversorgung ab.
Unter reichlich ohrenbetäubendem "Tatü-Tata" rückt der Leutenbacher Floriansjünger-Nachwuchs an. Drei Fahrzeuge werden für den Einsatz benötigt, eines davon wird in der Bachstraße positioniert und dient via Hydrant der Löschwasserversorgung. Ein Rettungstrupp versucht, unter Atemschutz ins Untergeschoss vorzudringen und so den Löschangriff vorzubereiten. Die "Atemschutzträger" simulieren die Aktion, der Show und Übung wegen. Im wirklichen Feuerwehrleben sind unter den Jugendfeuerwehrleuten natürlich gar keine Atemschutzmaskenträger. Der Trupp im zweiten Fahrzeug, einem LF 16 der Abteilung Nellmersbach, geht ebenfalls in Stellung, um den Brand "einzuzingeln". Hier rücken die jungen Feuerwehrleute über eine Steckleiter der Feuersbrunst zu Leibe.
Filmreif wird's, als eine Gruppe den Sprungretter in Stellung bringt. Man kennt es aus Filmen, in denen Menschen keine andere Wahl haben, als sich - in einem Flammenmeer eingeschlossen und laut um Hilfe schreiend - tollkühn in letzter Sekunde selber zu retten. Die Kamera schwenkt auf die Straße, wo Rettungskräfte mit dem Sprungkissen bereitstehen, während oben die Verzweifelten stehen, die sich zum Sprung in die Tiefe überwinden müssen.
Vor dem DRK-Heim ist es etwas anders: Hier fliegt in hohem Bogen eine Puppe aus dem Fenster, die sicher im weichen rettenden Kissenberg landet und für einen kurzen Moment darin versinkt. Die weiche Landung der Puppe zieht die Aufmerksamkeit auf sich, hat Unterhaltungswert und verleiht der Übung das gewisse "Action"-Element. Das Publikum lacht und applaudiert, Vorstellung gelungen.
Inzwischen hat der Atemschutztrupp den Vermissten aus dem Untergeschoss gerettet, der nun versorgt werden kann. Hat die Aktivenwehr die Hauptübung, stellen zumeist Vertreter der Jugendfeuerwehr die Brandopfer. Nun ist es umgekehrt: Bei der Schauübung der Jungen mimt ein Aktiver den Verletzten. Die Jugendfeuerwehr ist von der schnellen Truppe: Nach 20 Minuten ist der Brand bekämpft und der Verletzte wieder bei Kräften. Der Kommandant ist zufrieden: "Die Übung demonstriert die gute Zusammenarbeit der drei Abteilungen."
Von den 52 Nachwuchs-Floriansjüngern waren 27 im Einsatz, laut Spinner sind überwiegend Ältere gefordert, die schon etwas länger dabei sind. Jugendarbeit bei der Feuerwehr beinhaltet Teamgeist, Spannung, Kreativität und den Blick in die Zukunft. Die Zeit bei der Jugendfeuerwehr, auch das haben die Übungen gezeigt, diene nicht dem Vergnügen, sondern eine "direkte Vorbereitung auf die aktive Wehr". (Quelle: Winnender Zeitung) |