Nellmersbach und seine Feuerwehr - das ist eine besondere Beziehung: eng und intensiv gepflegt. So sind auch die "Tage der Feuerwehr" stets eine Attraktion. Sie werden von den Nellmersbachern gern besucht. Das war am Wochende nicht anders.
Es ist schon Tradition, das drei Tage dauernde Fest am Samstag mit einer Schauübung anzufangen. Pünktlich um 17 Uhr heulte die Sirene und lockte die Nellmersbacher an die Ecke Weiler-/Erbstetter Straße. Dort drang aus einer Scheune dicker, weißer, beißender Qualm.
Feuerwehrkommandant Gerd Falkenberg erläuterte über Mikrofon und LAutsprecher dem erwartungsvoll zusammengekommenen Publikum, dass folgende Unglückssituation angenommen werde: Der Bauer und sein Sohn schweißen in der Scheune einen Traktor. Dabei kommt es zu einer Verpuffung. Bauer und Sohn werden lebensgefährlich verletzt, die Scheune steht in hellen Flammen. Aufmerksame Nachbarn alarmieren die Feuerwehr.
Mit Blaulicht und Martinshorn rückten die Nellmersbacher Floriansjünger blitzschnell mit ihrem Löschfahrzeug und dem Rüstwagen an: Mit Atemschutzgeräten drang ein so genannter Angriffstrupp in die Scheune ein, um die Verletzten zu retten und den Rot-Kreuz-Helfern zu übergeben, die aus Leutenbach angerückt waren und bei der Übung ebenfalls mit dabei waren.
Inzwischen waren auch schon die Schlauchleitungen verlegt, um das nötige Löschwasser heranzubekommen. Eine Wasserwand wurde eingerichtet, um die benachbarten Gebäude vor Funkenflug zu schützen. Die freiwilligen Männer bekämpften mit fünf C-Rohren das Feuer.
"Der Brand nimmt größere Ausmaße an, es müssen zur Unterstützung zusätzliche Einsatzkräfte alarmiert werden", erklärte Gerd Falkenberg den weiteren Verlauf der Übung. Und wer rückte an? Nicht die Kameraden aus Leutenbach oder Weiler zum Stein, sondern die Nellmersbacher Partnerfeuerwehr aus Schönaich! Mit ihrem Schlauchwagen, einem Tanklöschfahrzeug und einem Mannschaftstransportwagen hatten sich die Gäste am Ortseingang bereitgehalten und auf das Stichwort für ihren Auftritt gewartet. Es war eine gelungene Überraschung sowohl für die Nellmersbacher Feuerwehr wie auch für die Zuschauer. Denn natürlich machten die 15 Schönaicher bei der Schauübung wacker mit. Es war einen gelungene. Gerd Falkenberg und der Leutenbacher Gesamtwehrkommandant Georg Spinner hatten diese Wendung ausgeheckt.
17.30 Uhr: Die Wasserwand fiel in sich zusammen, die in den Himmel geschleuderten Gischtwolken sanken nieder, ein vom gebrochenen Sonnenlicht hervorgezauberter Regenbogen verschwand. Die größte Freude hatten die Kinder - sie planschten nun fröhlich in den Wasserlachen, die in der Weilerstraße standen. (Quelle: Winnender Zeitung) |